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Porträt Doris Heß

DHessSie ist von der ersten Stunde und der allerersten Veranstaltung dabei, ist dem Aufruf von Oberbürgermeister Michael Makurath und den Dekanen der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde Alexander König und Friedrich Zimmermann damals im Oktober 2014 gefolgt, weil ihr das Thema Asyl so wichtig ist. Sie; Mutter zweier Töchter, habe das Glück gehabt, in Deutschland geboren zu sein, sagt sie und ist voll Mitgefühl für all jene Menschen, die nach Flucht und Vertreibung zu uns kommen und ihr Leben neu organisieren müssen. Doris Heß gehört zu jenen, die diesen Neuankömmlingen in Ditzingen zur Seite stehen möchten. Sie organisiert das Welcome Café, das alle vier Wochen im Treffpunkt Adler Ditzinger und Neu-Ditzinger, Einheimische und Asylsuchende zusammenbringt. Mit ihrem achtköpfigen Team sorgt sie nicht nur für Kaffee und Kuchen, sondern auch für gute Laune und eine Atmosphäre des Wohlfühlens. Sie hat ein feines Netz der Helfenden gesponnen, erzählt gerührt von jener älteren Ditzingerin, die regelmäßig Kuchen bäckt. Als diese kürzlich einmal keine Zeit zum Backen hatte, kaufte die freundliche Dame kurzerhand im Café nebenan einen leckeren Kuchen. Doris Heß, selbst leidenschaftliche Kuchenbäckerin, weiß diese zuverlässige Unterstützung zu schätzen.
Langeweile kennt die Schneiderin, die vor 35 Jahren aus Südbaden in die Stadt an der Glems gezogen ist, nicht. Sie engagiert sich nicht nur im Ak Asyl, sondern auch im Ditzinger Eine-Welt-Laden und im Repair-Café. Sie kann nicht nur köstliche Kuchen backen, sondern auch hervorragend nähen. Sie gibt Nähkurse in der Kernstadt, zeigt im Repair-Café Interessierten, wie man einen Reißverschluss in eine Hose oder einen Rock nähen kann und sie zaubert mit Nadel und Faden kleine Kunstwerke wie Babydecken oder Topflappen, die sie für den guten Zweck verkaufen möchte, um beispielsweise Frank Weber und dessen Straßenkinderhilfe e.V. in Brasilien und Bolivien zu unterstützen.
Der 67-jährigen Ditzingerin, die vor Energie sprüht, ist nichts zu viel. „Ich treffe doch überall nette Leute“, erklärt sie ihr Engagement. „Das Ehrenamt bringt mir selbst doch viel“, sagt sie voll Überzeugung. Und überlegt schon wieder, wie das Welcome Café im Monat Juni aussehen könnte.

(Für den Ak Asyl: Barbara Radtke)