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Porträt Edda Bournot

FotoEdda webBefragt, weshalb sie, die kulturell so vielseitig Interessierte, die so gern Reisende, nun im Rentenalter so viele Stunden ihrer Zeit einbringt in die Ditzinger Flüchtlingsarbeit, bringt die 66-Jährige kurz ins Grübeln. Um sogleich einen ganzen Strauß von Gründen zu präsentieren, die zum Teil zurückreichen bis in ihre Kindheit. Ihre Eltern mussten mit drei kleinen Kindern flüchten, taten sich nicht leicht, Fuß zu fassen. Edda Bournot will den Flüchtlingen, die in Ditzingen ankommen, zu einem guten Start verhelfen.
Sie kann ihre soziale Erziehung nicht verleugnen; und so hat sich Edda „immer schon“ ehrenamtlich engagiert, beispielsweise im Blindenverein in Bonn – ihre Schwester ist als junges Mädchen erblindet.
Die Buchhändlerin, die seit 1982 mit ihrem Mann in Ditzingen lebt, betreut seit der Gründung des Arbeitskreises Asyl eine afrikanische Familie, begleitet Eltern und Kinder mal zum Kinderarzt, mal zur Schule, mal aufs Rathaus; immer unter dem Aspekt der Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Sprachbegabte, die einige Jahre in Spanien gelebt, gearbeitet und die Landessprache auf der Iberischen Halbinsel erlernt hat, organisiert im AK Asyl die Sprachkurse für die Neuankömmlinge, wirbt unermüdlich weitere Sprachbegeisterte an und unterrichtet, wer könnte daran zweifeln, selbst mit Leidenschaft. Sie fördert und sie fordert, eine Kombination, die bei den Wissbegierigen und Lernwilligen sehr gut ankommt.
Ihre Freunde sagen, Edda trage das „Kümmerer-Gen“ auf der Stirn. Kein Zweifel, sie haben recht. Und: Gut, dass wir sie haben.
(Für den Ak Asyl: Barbara Radtke)