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Porträt Monika Zini

Monika Zini webWie Shahla Hashemi-Tehrani, die wir in der letzten Ausgabe vorgestellt haben, ist die Hirschlanderin Monika Zini eine unserer Alltagsbegleiterinnen. So nennen wir jene Frauen, die neu in unserer Stadt angekommenen Flüchtlingen helfen, so schnell als möglich heimisch zu werden. Die ersten Wochen sind geprägt von Behördengängen und Arztbesuchen; die Kinder müssen zur Schule oder in den Kindergarten, die Erwachsenen zum Sprachkurs angemeldet werden. Die Alltagsbegleiterinnen und -begleiter gehen anfangs auch mit zur Kleiderkammer in der Gerlinger Straße und zum Strohgäuladen in der Mittleren Straße in Ditzingen.

Derzeit begleitet Monika Zini zwei Familien, die aus Südasien zu uns gekommen sind. Hand in Hand mit weiteren Begleitern hilft sie den Familien, sich rasch einzugewöhnen. Zugute kommt ihr nun, dass sie bereits eine afrikanische Familie in Ditzingen dabei unterstützt, den Alltag zu bewältigen. Ihre englischen Sprachkenntnisse kann sie hier sehr gut anwenden. Bei den neuen Familien dagegen nimmt sie das Wörterbuch zur Hilfe und wenn das nichts mehr nützt, kommen Mimik und Gestik zum Einsatz. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Arbeitskreises Asyl will sie vor allem Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Und so ermuntert sie die Neu-Ditzinger immer wieder, ihr Leben in die Hand zu nehmen, fährt mit ihnen mit dem Bus durch Ditzingen, geht mit ihnen in die Apotheke oder zur Bank.
Was sagt die eigene Familie zu dem Engagement der Hirschlanderin, die bei der Firma Schober im Kundenprojekt Management arbeitet? Sie lächelt verschmitzt, um dann zu verraten, dass ihr Ehemann, der Sohn und die Tochter ohne Wenn und Aber ihren ehrenamtlichen Einsatz mittragen.

Befragt nach ihrer Motivation erklärt Monika Zini, sie habe nach der Erziehung der beiden Kinder wieder einen Freiraum gehabt, den sie nun hier einbringen könne. Sie sagt das so, als wäre es selbstverständlich, ihre Freizeit im und mit dem AK Asyl zu verbringen. Als die Kinder „ihrer“ ghanaischen Familie sie im Welcome Café in die Mitte nehmen und stolz einige deutsche Sätze sprechen, kann man verstehen, weshalb dieses Ehrenamt Monika Zini so zufrieden aussehen lässt.
(Für den AK Asyl: Barbara Radtke)