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Gemeinsam aktiv Bild1„Gemeinsam aktiv“: So lautete das Motto, das syrische Flüchtlinge des deutsch-arabischen Stammtisches mit dem Ditzinger Arbeitskreis Asyl für ihren Stand auf dem Ditzinger Weihnachtsmarkt am 8. und 9. Dezember gewählt haben. Das Motto stand nicht nur in Deutsch über dem Stand, sondern auch auf Arabisch. Die kurze Botschaft an alle Besucher sollte ausdrücken, dass die Flüchtlinge längst mehr sind als integriert: Sie bringen sich ein, sie geben etwas zurück. Für den Ditzinger Weihnachtsmarkt waren sie gemeinsam aktiv, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und ihr einen Teil ihrer Kultur zu zeigen. Mit traditionellen syrischen Spezialitäten verwöhnten sie zwei Tage lang die Besucher. Dabei bereiteten vier Familien jeweils ein Essen zu.Gemeinsam aktiv Bild2 Das Fleischgericht Shawarma, die Kichererbsen-Bällchen (Falafel), das Grieß-Sahne-Dessert Halawet Aljeben und Zehorat, ein Tee, kamen bei den Besuchern so gut an, dass die Speisen am Samstagabend gegen 21 Uhr ausverkauft waren. Bewusst haben die Flüchtlinge kleine Portionen zubereitet. Auf diese Weise konnten die Besucher von allem etwas probieren, ohne sich satt zu essen. Dass Essen die Menschen zusammenbringt, wurde schnell deutlich: Zeitweise standen am Samstag gut 50 Personen am Stand vor dem Bürgersaal. Familien, Freunde und Kollegen der Flüchtlinge kamen zusammen, plauderten, feierten. Es sei ein großes Familientreffen gewesen, erzählten die Flüchtlinge erfreut.
Monatelang machten sich die Mitglieder des AK-Asyl und des deutsch-arabischen Stammtisches Gedanken über das Motto für den Stand. Als es feststand, entwickelten und gestalteten die Flüchtlinge gemeinsam ein passendes Logo. Schon im Frühjahr sei klar gewesen, dass die FlüchtlingGemeinsam aktiv Bild3e sich mit einem Stand am Ditzinger Weihnachtsmarkt beteiligen wollen, berichtete Rafaat Hakki. Er gründete den Stammtisch für arabische Flüchtlinge, bei dem regelmäßig Geflüchtete und Ditzinger Bürger im Treffpunkt Adler am Laien zusammenkommen.
Gemeinsam aktiv wollten die Flüchtlinge mit ihrem Stand auch für kranke Kinder sein. Deshalb gehen die Erlöse aus den Essensverkäufen an krebskranke Mädchen und Jungen im Stuttgarter Olgäle. Für Yaman Albakri ist das ein „wichtiger Aspekt des gemeinsamen Projekts“, wie er sagte. Die Flüchtlinge seien sehr dankbar für alles, was sie hier erfahren und bekommen haben. Die Spende für das Olgäle betrachteten sie als ein Dankeschön. Die Flüchtlinge waren froh darüber, dass sie helfen können. Im persönlichen Gespräch mit den Besuchern äußerte Yaman Albakri dann noch eine weitere ihm wichtige Botschaft: Er und die anderen Syrer seien nach Deutschland gekommen, um hier in Frieden zu leben und ein neues Leben aufzubauen. Noch während des Weihnachtsmarkts war den Flüchtlingen klar: „Nächstes Jahr haben wir wieder einen Stand.“